Restaurant an der Hunte

Bewertung: *****

Preis Leistungsverhältnis: gut

 

AnnaHunte_Harbour_20160622_201221_HDR   Seit ‚Anna Hunte’ im Jahre 2011 eröffnete, haben viele Menschen in Oldenburg mir dieses Restaurant empfohlen. Leider schaffte ich es nie, es zu besuchen, bis ich vor kurzem dorthin eingeladen wurde. ‚Anna Hunte’ befindet sich auf einem ehemaligen Industriegelände im Oldenburger Hafen, in der Nähe der Rollklapp-Eisenbahnbrücke. Das Restaurant und die Terrasse bieten einen schönen Blick über die Hunte und einen von Niedersachsens umschlagreichsten Binnenhäfen. Allerdings wandelt sich diese Gegend schnell ein Wohngebiet der gehobenen Kategorie.

 

Bedienung

Die vier jungen Kellner, die uns bedienten waren höflich und gut informiert. Das Team hinterließ einen guten Eindruck.

 

Essen

AnnaHunte_LambCarre__20160622_191116_HDR‚Anna Hunte’ ist eines von Oldenburgs teureren Restaurants (teurer in Bezug auf Oldenburg, nicht Hamburg oder London), die ausgewählten Speisen haben ihren Schwerpunkt auf frischen Bio-Produkten. Manche Menschen mögen die Portionen als klein betrachten, aber wir waren absolut glücklich und zufrieden mit unserer Auswahl, einer Dorade, gefüllt mit Kräutern und Gemüse und einem Lamm Carré, leicht rosa auf der Innenseite, mit perfekt zubereitetem und immer noch knackigem Gartengemüse. Wir bestellten die Hauptgerichte jeweils mit den ebenfalls sehr zu empfehlenden „Papas Arrugadas“.

 

AnnaHunte_Dorade_20150626_124619_HDR‚Anna Hunte‘ bietet eine gute Auswahl an Weinen und einige Biere vom Fass.

 

Kaffee

Extra dickes Lob an das Team, dass es den Milchkaffee mit frischer, regionaler Vorzugsmilch vom Diers-Hof zubereitet. Dies ist ganz im Sinne des Ethos des Restaurants für lokal produzierte Bio-Zutaten, was manche andere Restaurants leider übersehen.

 

Ambiente

Das moderne Interieur, die großen Fenster und der Blick über den Fluss machen Besuche in diesem Restaurant zu etwas Besonderem. Das Etablissement macht einen sauberen, modernen und gut gepflegten Eindruck.

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An einem warmen Abend im frühen Sommer, saßen wir auf der weiten Terrasse auf bequemen Holzstühlen, allerdings ohne Polster oder Kissen.

 

Preis-Leistungsverhältnis

Die Preise in Oldenburger Restaurants sind in der Regel ziemlich vernünftig. ‚Anna Hunte‘ ist eines der teureren, aber für Leute, die Wert auf hohe Qualität und frische, bio-Zutaten legen, ist das Restaurant auf jeden Fall zu empfehlen.

AKITO – Asiatisch kommt nach Oldenburg

Bewertung ***

Preisleistungsverhältnis: sehr gut

Vietnamesisches Restaurant Akito
Vietnamesisches Restaurant Akito in Oldenburg.

Die Oldenburger Gastro-Szene ist überwiegend lokal bis mediteran geprägt, meist bodenständig und manchmal langweilig; 2016 hat sie eine Bereicherung erfahren! Eine Familie vietnamesischen Ursprung (vormals Hamburg) hat mit dem Akito in zentraler Lage ein schickes, modernes Restaurant geschaffen, das leckere vietnamesische Speisen und Sushi, sowie eine Cocktailbar bietet. Die Speisekarte wird als Wochenkarte ausgegeben, denn die Betreiber-Familie experimentiert noch mit dem Menü, während sie herausfinden welche Gerichte in Oldenburg gefragt sind.

Kokos Curry
Kokos Curry

Als Vorspeisen hatten wir eine schmackhafte Kokos-Curry Suppe mit Tofu-Einlage, mit milder Schärfe, die uns sehr gut gefallen hat. Ein im Wasserdampf gedünstete Dumpling mit Fleisch-Gemüse-Füllung war sehr schmackhaft, wenn auch etwas trocken.

 

Die Hauptgericht-Suppen mit Rindfleisch Einlage machten dem Ruf der vietnamesischen Küche alle Ehre und haben uns sehr gefallen. Zu der mild gewürzten Suppe gab es extra Chillis, um den sehr unterschiedlichen Schärfe-Anforderungen des oldenburger Publikums gerecht zu werden. Für meinen Geschmack könnten die Betreiber ihren Kund

Suppe mit Rindfleisch
Suppe mit Rindfleisch

en durchaus noch mehr Vietnam zumuten. Auf Nachfrage erhält man auch zusätzliche Soya- und Chillisauce.

 

Ambiente

Das Akito ist schick und nutzt mit Restaurant und Bar geschickt den Raum über drei Etagen im Hochhaus am Stau. Ebenso top modern und sauber waren die Toiletten.

AKito am Stau
Akito am Stau in Oldenburg.

Kaffee

Das Akito bereitet seinen Caffè latte und Milchkaffee leider UHT H-Milch zu. Dafür gibt es einen Punkt/Stern Abzug.

 

Bedienung

Die Bedienung war motiviert, aufmerksam und freundlich.

 

Von der preisgünstigen Auswahl auf der Mittagskarte wählten wir zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte. Ohne Getränke kIITM_SY__AkitO_132500_HDRosteten die zwei Gänge rund 10€ pro Kopf. Auf der Abendkarte sind die Speisen etwa 10-30% teurer.

 

Fazit

Das Akito bietet ein schönes Ambient, Abwechslung und schmackhafte, gesunde Speisen zu moderaten Preisen. Das Akito verdient eine absolute Empfehlung als das derzeit beste vietnamesische Restaurant in Oldenburg.

 

Akito

Stau 1, 26122 Oldenburg

 

Im Zebrano gibt es gute mediterrane Küche

Ein Juwel an der Donnerschweer Straße Ecke Schäferstraße.

Bewertung: ****

Das Zebrano liegt an der Ecke alte Donnerschweer Straße und Schäferstraße. Wenn man mal vom Schweinefleisch absieht, erinnert das Zebrano durchaus an eine kleine, Oldenburger Variante eines Ottolenghi Restaurants. Das Mittagsbuffet gibt es im Zebrano schon für 8 €. Zum selber Auffüllen stehen eine Suppe, Salat, zwei Hauptgerichte und verschiedene Beilagen zur Verfügung, sowie Nachtisch.

Als Hauptgerichte gab es Schweinefleisch in Cremesoße sowie Bandnudeln, als Beilagen Rosmarinkartoffeln und Champignons in Käsesoße, sowie gegrillte Auberginenscheiben mit Tomatenwürfeln und Basilikum, die mir sehr gut gefielen und sehr ansprechend waren.

Das Zebrano gehört zu den wenigen Restaurants in Oldenburg, die Ihren Cappuccino mit richtiger Milch zubereiten, dafür gibt es extra Kudos. Mit dem Cappuccino lag die Rechnung für eine Person bei fairen 10,40 Euro. Demnächst werde ich im Zebrano mal die Abendkarte ausprobieren.

Zebrano
Schäferstr. 1, 26123 OLDENBURG
Tel. 0441 2052555

Die Beisserei

Vielleicht das schickste Restaurant in Oldenburgs Innenstadt.

Bewertung ***

Restaurant Beisserei in der Kaiserlichen Post am Stau
Restaurant Beisserei in der Kaiserlichen Post am Stau

Die Immobilie der ehemaligen oldenburger Hauptpost wird heute als “Kaiserlich Post” vermarktet. Im Parterre der Edelimmobilie befindet sich das Restaurant “Beisserei”, das man vom Haupteingang über eine breite, mit einem fleckigen orangefarbenen Teppich belegte Marmortreppe erreicht. Das Interior macht dem etwas reisserischen Namen des Restaurants Ehre, aber nicht nur Vegetarier werden die als Dekoration herumliegenden (eingeschweißten) Fleischbrocken eher abstossend finden.

 

Fish&Chips in der Beisserei
Fish&Chips in der Beisserei

Die Beisserei füllt sich abends, die Mittagszeit ist wohl eher ein Schwachpunkt im Konzept. Die Mittagskarte bietet unter anderem ein wechselndes Mittagsgericht (das auch auf der Facebookseite der Beisserei angekündigt wird) plus Suppe oder Salat, das man in den elegant ausgestatteten Räumen oder im Sommer auch auf der Terrasse für nur 7,50€ genießen kann. Beim meinem letzten Besuch gab es als eine von wechselnden Mittagsoption auch Fish&Chips, dabei waren sowohl die kleinen paniert fritierten Fischbrocken, als auch die uniformen Chips, nach amerikanischer Art, weit von dem entfernt, was in England als „Fish and Chips“ serviert werden würde.

 

Die Beisserei bietet Nachmittags auch eine Kuchen und Schokoladenauswahl. Leider verwendet die Beisserei ultrahocherhitzte Milch für ihren  Milchkaffees. Für die verbrannt schmeckende, tote Milch ziehe ich einen Punkt in der Bewertung ab.

 

Die Toiletten sind modern und sauber. Es gibt auch abgetrennte räumlichkeiten für Gruppen. Die als längste Sonnenterrasse der Innenstadt beworbenen Tische draussen überblicken den etwas tristen Innenhof der Deutschen Telekom.

 

Das Essen in der Beisserei ist gut, aber wenn es mehr ums Essen geht als um das sehen und gesehen werden, dann gibt es in Oldenburg besseres.

 

Die Beisserei
Poststraße 1, 26122 Oldenburg
Tel. 0441 99842222

Finkensolter Bückelkroog

Eine traditionelle Landgaststätte mit Feuerstelle

Bewertung ***

Bückelkroog
Finkensolter Bückelkroog

Im Bückelkkroog in Fikensolte grillten die Gäste früher Ihre Bückel (ein Fisch), an langen Stangen im offenen Kaminfeuer, selbst. Das ist heute leider kein reguläres Angebot mehr, ich glaube aber, daß ich nicht der einzige Gast bin, der dies gern als reguläres Angebot sehen würde. Das mobiliar des Kroog versucht lokales und historisches aufzugreifen.

Die umtriebige Wirtin Ursula Kapahnke bediente am Sonntag Mittag selbst. Ihre norddeutsche Art mag manchmal etwas schroff erscheinen, ist aber sicherlich herzlich gemeint. Sie gibt sich Mühe alle Gäste persönlich und mit Handschlag zu begrüßen, wer zum Dorf zugerechnet wird, wird auch umarmt.

Das Menü bietet überwiegend sättigende, traditionelle Ammerländer Küche. Die Qualität der Speisen war durchweg gut.

Grünkohl mit Pinkel
Finkensolter Grünkohl

Es gibt einen Biergarten und einen Saal für Gruppen, der für Feiern sehr geeignet und beliebt ist. Es waren auch Familien mit jungen Kindern zum Essen und ich würde das Lokal auch für Geschäftsessen durchaus empfehlen. Eine Reservierung ist möglich und empfohlen, für den Dezember ist das Lokal offenbar praktisch ausgebucht.

Ein sonntägliches Mittagessen für fünf Personen (vier mal Salat und Fisch, einmal Grünkohl Teller mit Pinkel, Wurst und Kassler), sowie nichtalkoholische Getränke (kein Nachtisch), kam im Schnitt auf 16 Euro pro Kopf. Ein fairer Preis.

Ammerländer Restaurant
Fikensolter Bükelkroog
Westersteder Str. 25
26655 Westerstede
Tel.: 04488-71871

Das Hafenhaus in Achterdiek, Oldenburg

Bewertung *

Das lichtdurchflutete Hafenhaus genießt eine attraktive Lage zwischen zwei Kanälen, direkt südlich der Autobahn, die Oldenburg auf Stelzen durchquert. Die emdener Besitzer des Restaurants haben massiv in das zweite Hafenhaus Restaurant investiert. Es hat eine Vollglasfront zum Kanal und die moderne Dekoration mit unbehandeltem Holzbalken sorgt für ein sehr angenehmes Ambiente. Es gibt auch viele Tische auf der West-Terrasse.

Die Kürbiscreme als Vorspeise war gut, aber nichts Besonderes. Als Hauptgericht hatte ich Scholle, es waren sogar zwei Schollenfilets, mit Kartoffeln, Spinat und Champions, welche allerdings die Konsistenz von Dosenchampinions hatten. Es war ein großer Teller, aber das Essen war zu salzig und die Scholle in billigem Öle gebraten, welches meine Geschmacksnerven und meinen Verdauungstrakt empfindlich gestört haben …

Die zwei Gänge mit Erfrischungsgetränken kamen auf 24 Euro pro Kopf. Mit diesem Budget hat man In Oldenburg deutlich bessere Essoptionen.

Hinweis: Das Hafenhaus bereitet Milchkaffee wie Caffè Latte mit H-Milch, eine unnötige Sünde (Restaurants haben Kühlschränke), für die ich immer einen Stern in der Bewertung abziehe. Im Falle des Hafenhauses habe ich nicht nur bei der H-Milch, sondern leider auch beim Essen den Eindruck, daß die Zutaten nach Kriterien wie billig, einfach zu lagern und haltbar ausgewählt werden.

Hafenhaus Oldenburg
Achterdiek 2, 26131 OLDENBURG
Tel. 0441/3613840

Restaurant Tafelfreuden in Oldenburg

Einwandfreie Bio-Produkte für Slow-food Anhänger in Oldenburg

Bewertung ****

Slow-Food-Restaurant Tafelfreuden ist seit etwa zwanzig Jahren eine feste Größe der Oldenburger Restaurant-Szene. In der Zeit hat das Restaurant sich erweitert und einen hervorragenden Ruf unter den Slow-Food-Anhängern erworben, die sich an den frisch hergestellten, weitgehend regionalen Bio-Produkten erfreuen. An einem Mittwoch Abend entspannten sich eine Reihe Oldenburger in der heimeligen Atmosphäre in Räumen mit günstiger Akustik, wo man noch gut Gespräche führen kann.

Iberico Schwein mit KastanienkrusteZusätzlich zu ihrem regulären a-la-carte-Menü bietet Tafelfreuden eine wöchentlich wechselnde Karte an. Ich wählte aus der Wochenkarte; meine Vorspeise war ein sehr bodenständiger Kohlstrudel mit Dattel-Joghurt und geräucherter Entenbrust, die aber genauso gut irgendein Kochschinken hätte sein können – etwas unspektakulär (9,80 €). Für das Hauptgericht hatte ich gebratenes Iberico Schwein mit Kastanienkruste – super – mit Rosenkohl und Kartoffel-Gratin, ein gutes Zusammenspiel mit dem Herbstwetter (20,90 €). Brilliant!

Die Weinkarte bietet eine gute Auswahl von etwa 40 Bio-Weine, leider sind die Jahrgänge nicht vermerkt. Die Kellnerin war so freundlich, uns die Flaschen zur Ansicht zu bringen und die Rotweine unter 30 € Weine waren von ziemlich schwachen Ernten.

Die Besucher des Tafelfreuden profitieren von einer offenen Küche, die einen makellosen Eindruck macht. Auch die Toiletten erscheinen modern und sauber, ein Eindruck der sich in dem ganzen Lokal fortsetzt.

Die Rechnung für vier Gäste, über vier Proseccos, fünf Vorspeisen, drei Hauptgerichte, eine Flasche Bio-Chianti, drei Kaffee und ein Pralinen-Schokoladenmousse kam auf 35 Euro pro Kopf. Dafür bekamen wir einwandfreie Speisen und Getränke und das Gefühl mit Essen und Service zufrieden zu sein.

Fazit: Tafelfreuden bekommt von vielen Besuchern ein Fünf-Sterne-Rating. Es zählt sicherlich zu den Restaurants, zu denen ich gerne zurückkehre..

Hinweis: Extra-Lob für die Mitarbeiter und den Kaffee. Die Kellnerin hat uns sogar die Vorzugsmilch gezeigt, die sie in ihrem Milchkaffee verwenden: Lokal produzierte, zertifizierte Bio-Vorzugsmilch. Gerne möchte ich andere Restaurants in Deutschland ermutigen, diesem positiven Beispiel zu folgen.

Restaurant Tafelfreuden
Alexanderstraße 23, 26121 Oldenburg
Tel. +49 441 83227